Die Videomapping-Serie le taxi pour les galaxies dekonstruiert Bewegung als ästhetische und epistemische Kategorie. Jantzen verwendet das Motiv des Taxis als intermediären Körper zwischen Erde und Kosmos, zwischen individueller Wahrnehmung und algorithmischer Steuerung. Das Werk transformiert Architektur in eine Projektionsmatrix, in der digitale Lichtfelder das Verhältnis von Raum, Richtung und Geschwindigkeit neu codieren.
Die Serie operiert mit Bilddaten, generativen Texturen und KI-basierten Modulationen. Jantzen etabliert kein narratives Kontinuum, sondern erzeugt flüchtige Konstellationen, in denen urbane Strukturen zu transitorischen Himmelskörpern werden. Das Taxi fungiert als Vehikel des Transfers, das nicht mehr transportiert, sondern Datenflüsse synchronisiert.
Im Zentrum steht die Spannung zwischen Orientierung und Auflösung. Licht ersetzt Materie, Algorithmus ersetzt Intention. Die Projektionen sind temporäre Ereignisse, in denen die Stadt selbst zu einem beweglichen Organismus wird. Jantzen nutzt Videomapping nicht als dekoratives Werkzeug, sondern als apparative Untersuchung: Wie verändert sich Wahrnehmung, wenn Bewegung keine physische, sondern eine rechnerische Qualität wird.
le taxi pour les galaxies ist ein topologisches Experiment, das den Begriff des Ortes aufhebt. Jede Projektion markiert eine Passage — nicht zwischen Punkten, sondern zwischen Zuständen des Sehens.