Zweiter Tag des Bühnenfestspiels
Richard Wagner
Musikalische Leitung Dan Ettinger
Inszenierung/Bühne/Kostüme/Lichtkonzept Achim Freyer
Dramaturgie Tilman Hecker
Mitarbeit Regie Sebastian Bauer / Tilman Hecker
Mitarbeit Bühne/Kostüme Petra Weikert
Licht Sebastian Alphons
Video Benjamin Jantzen
Siegmunds und Sieglindes Sohn Siegfried wird von Alberichs Bruder Mime aufgezogen. Er erzählt Siegfried, dass seine Mutter bei seiner Geburt gestorben sei. Mime hofft, dass Siegfried Fafner töten wird, der in Drachengestalt den Nibelungenhort, die Tarnkappe und den Ring bewacht, und ihm so die Macht des Rings verschafft. Er vermag es allerdings nicht, für Siegfried aus den Stücken von Siegmunds Schwert Nothung eine neue Waffe zu schmieden. Siegfried selbst gelingt es, weil er nicht versucht, die alten Teile zusammenzuschweißen, sondern sie einschmilzt und ein neues Schwert gießt. Er erschlägt den Drachen und Mime, der ihm nach dem Leben trachtet, und zerstört Wotans Speer. Als »furchtloser Held«, unabhängig, gewaltbereit und naiv zugleich, erweckt er die schlafende Brünnhilde und lernt mit der Liebe das Fürchten.
Wagner hatte den dritten Teil seiner Nibelungen-Tetralogie als »heroisches Lustspiel« über den jungen Siegfried konzipiert und ihn der Heldenoper Siegfrieds Tod (der späteren Götterdämmerung) vorangestellt. Die Komposition des Siegfried indes zeichnet eine entstehungsgeschichtliche und musikalische Zäsur, die den ganzen Zyklus betrifft. Sie wurde 1857 bis 1864 für sieben Jahre unterbrochen, und neben dem biografischen Wandel des Komponisten vom exilierten Revolutionärzum Günstling des bayerischen Königs ist ihr die Entstehung zweier weiterer Werke eingeschrieben: Wagner komponierte während dieser Unterbrechung Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg, deren musikalische Entwicklungen auch in die weitere Komposition der Tetralogie Eingang fanden.