Spektrum Videokunst.
Kuratiert von Benjamin Jantzen und Benedikt Stegmayer
Ausstellungsdauer: 15. Februar bis 31. März 2013
Ausstellungseröffnung: Donnerstag 14. Februar, 19 Uhr
Die Stadtgalerie Mannheim zeigt vom 15. Februar bis zum 31. März die Ausstellung “Spektrum Videokunst”, eine Kooperation mit dem Verein für visuelle Kunst und Jetztkultur, den Machern der B-Seite. Die Ausstellung wird am Donnerstag, den 14. Februar um 19 Uhr eröffnet. Gezeigt werden Arbeiten folgender Künstler: Mira Bussemer, Ruth Hutter, Ana Laibach, Sue Mandewirth, Tilo Schwarz, Fritz Stier und superart.tv – Eric Carstensen & Michael Volkmer. Im Kabinett der Stadtgalerie werden die Gewinnerfilme des letzten “Visual Music Awards” präsentiert.
“Spektrum Videokunst” präsentiert die Vielfalt der regionalen Videokunst in der Stadtgalerie Mannheim. In Kooperation mit der B-Seite soll so ein Netzwerk für die heterogene Videoszene in Mannheim und Umgebung entstehen. Im Rahmen der Ausstellung ist der Aufbau einer Website geplant, die allen Mannheimer Videokünstlerinnen- und -künstlern auch über den Zeitraum der Ausstellung hinaus eine Präsentations-Plattform bieten soll.
Die B-Seite, Festival für visuelle Kunst und Jetztkultur, macht sich nun schon seit 5 Jahren um die moderne visuelle Kunst verdient. Vermeintliche Grenzen zwischen etablierter Videokunst und (noch) Randbereichen wie VJing und Computerkunst werden aufgebrochen.
Gezeigt werden Arbeiten folgender Künstlerinnen und Künstler:
Mira Bussemer studierte an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Unter dem Namen “Astronaut” arbeitet sie auch mit Tilo Schwarz zusammen. Für die Arbeit “Die Ansprüche steigen” hat die Künstlerin aus dem Fenster eines fahrenden Zuges heraus gefilmt und schafft allein durch die Geschwindigkeit und unruhige Fahrt, ohne Filter oder Nachbearbeitung spannende Bildeffekte.
Von Ruth Hutter wird die Videoinstallation “Bodything 4″ ausgestellt. Die Beine einer Frau werden in Fragmenten auf freihängende Kunststoffplatten projiziert. Die ausgesparten Teile bleiben der Fantasie des Betrachters überlassen. Die Künstlerin studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und ist künstlerische Leiterin des FILMBÜRO MANNHEIM (GIRLS GO MOVIE – CLOSE UP – LADYFILM).
Ana Laibach arbeitet als Malerin und Videokünstlerin. Sie studierte an der Staatlichen Akademie Karlsruhe und wird in der Stadtgalerie kurze Videos zeigen, die sie selbst im Bereich des Trash ansiedelt. Hinter ihren Videos wie “Hermann, hör jetzt auf mit dem Quatsch” stehen witzige Ideen, die eine kleine Form und unprätentiöse Ästhetik benötigen.
Sue Mandewirth zeigt ihren psychedelischen Trickfilm “The Elows”. Mit der Reihe der “Elows”, die aus Malerei, Grafiken und Comics besteht, lotet sie die Schnittstelle zwischen Kunst und Comic aus. Mandewirth war Sängerin psychedelischer Musik und arbeitet seit den 1990ern als Künstlerin. Sie ist außerdem medienpädagogische Leiterin von “GIRLS GO MOVIE”.
Tilo Schwarz, Mitbegründer und künstlerischer Leiter vom zeitraumexit, zeigt seine Arbeit “kolbe”, eine filmische und daher zweidimensionale Auseinandersetzung mit dem Medium Skulptur, die mit minimalen filmischen Mitteln, einer Veränderung des Tageslichts, auskommt, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf subtile Details zu konzentrieren.
Fritz Stier zeigt u.a. seine Arbeit “In_Secure”. Wie ein Hologramm balanciert dabei eine projizierte Frau, die immer das Gleichgewicht zu verlieren droht, auf einem aus der Wand ragenden Sockel. Fritz Stier ist Videokünstler und Ausstellungsleiter im Kunstverein Viernheim.
Eric Carstensen und Michael Volkmer, die gemeinsam als superart.tv arbeiten, zeigen u.a. ihre Arbeit “Paar”, in der sie Dialoge aus Kultfilmen nachspielen. Trotz der deutlichen Anspielung auf die Bildsprache und Dialoge von B-Filmen ist es vor allem die genretypische Stilisierung und Konstruiertheit, die zitiert wird. Die Filmillusion wird durch die Teilung der Handlung auf zwei Monitoren weiter zerstört.
Die Verbindung zum B-Seite Festival wird vor allem im Kabinett, dem kleineren Raum der Stadtgalerie, deutlich. Hier werden die Gewinnerfilme des “Visual Music Awards” gezeigt. Der Wettbewerb für Kreative im Bereich Film und Animation wurde im November 2012 zum sechsten Mal in Frankfurt ausgerichtet. Ausgezeichnet werden künstlerische Visualisierungen von Musik bzw. musikalische Filmexperimente. Bei der Jurierung orientierte man sich an dem Pionier des abstrakten Films, Oskar Fischinger. Seine Arbeiten, die Korrespondenzen zwischen Klängen und Bildern herstellen, gelten als Vorläufer der modernen Musikvideos. Realisiert wird der “Visual Music Award” hauptverantwortlich vom INM-Institut für Neue Medien in Frankfurt. Benjamin Jantzen war 2012 ein Jurymitglied.